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Design Thinking ist ein Teamsport

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Alle sprechen über Design Thinking. Es geht um neue Geschäftsmodelle, kollaborative, innovationsorientierte Ansätze für Lösungen.
Im letzten Jahr hat das International Software Quality Institute (iSQI) die Zertifizierung A4Q Design Thinking in sein Portfolio aufgenommen. Diese Zertifizierung richtet sich an alle, die Potential in gemeinsamen Ideenfindungen und Bewertungen sehen. Ein A4Q Design Thinker versteht den kreativen Prozess und weiß, wie Tools von Design Thinking und andere Methoden angewendet werden können, um innovative Lösungen für Probleme zu finden. Das SQ-Magazin hat mit Mark Tannian, Professional Development Provider bei RBCS, über Design Thinking gesprochen. Er hat an der Zertifizierung und dem dazugehörigen Training mitgearbeitet.

Mark, bist du ein Design Thinker?
Auf jeden Fall möchte ich einer sein. Ich mag Innovationen sehr und Neues zu lernen, motiviert mich jeden Tag. Wenn ich etwas entwickle, versuche ich die Perspektive der Anwender einzunehmen. Sie sind es, die entscheiden, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung erfolgreich ist. Viele Fragen zur Sicherheit und zum Datenschutz sind so neu, dass die Lösungen wirklich innovativ sein müssen. Und das gleich auf mehreren Ebenen der Anwendung, der Prozesse und der technischen Machbarkeit.
Mein erstes großes anwendungsorientiertes Projekt war zu Informationsvisualisierung (computergestützte Methode zur grafischen Darstellung abstrakter Daten; Anm. der Red.). Gemeinsam mit anderen Experten erarbeiteten wir Lösungen, die Entscheidungen in komplexen Umgebungen erleichterten.

Was bedeutet es, Design Thinking zu machen?
Design Thinking ist ein „Teamsport”. Jedes Teammitglied bringt seine Fähigkeiten, Interessen und seine Persönlichkeit mit in das Design-Projekt. Alles zusammen, die Gescheinschaft und das Zusammenarbeiten und der kreative Prozess, machen Design Thinking aus. Der Begriff „Design Thinking” hat zwei verbreitete Bedeutungen. Die ältere und wissenschaftliche Bedeu-tung beschreibt wie Designer (z.B. Architekten, Industriedesigner) denken, während sie etwas erschaffen. Die zweite Bedeutung ist zwar an diese angelehnt, aber signifikant anders. Sie fokussiert sich darauf, welche Denk- und Arbeitsweisen Designer einsetzen, und wie diese Teams aus anderen Bereichen erfolgreich helfen können. Aus meiner Sicht sind Innovationen eine wegweisende, praktische Lösung für Herausforderungen oder Probleme. Es gibt keinen besten oder richtigen Weg für Design Thinking. Unternehmen und Teams müssen die Methoden und Tools auswählen, die für ihre Firmenkultur und Geschäftsbereiche am besten geeignet sind. Wenn ich hier von Design Thinking rede, dann meine ich die zweite Bedeutung.

Warum ist es hilfreich – ober besser: notwendig – neue Wege zur Problemlösung zu suchen und auszuprobieren?
Normalerweise betrachten wir das Denken als eine persönliche, private, innere, mentale Aktivität. Design Thinking macht dieses Denken sichtbar; es zeigt, was Teammitglieder und Nutzer denken und fühlen. Dies wird als Grundlage genommen, um das kollektive Denken des Design-Teams anzuleiten. In gewisser Weise wird eine Rückkopplungsschleife gebildet. Diese Schleife vermittelt die von Teamkollegen und Nutzern ausgelösten Ideen und Gefühle, wenn sie sich mit den Design-Vorschlägen des Teams befassen. Im Design Thinking geht es um das Erforschen, die Suche nach Innovation. Zu Beginn eines Projekts stellt das Design-Team Vermutungen auf – sie versuchen Lösungen zu erraten. Dabei ist es unwahrscheinlich, dass gleich das „richtige“ Design für ein originelles, wertiges Produkt oder eine Dienstleistung gefunden wird. Hier kommen die Anwender ins Spiel. Sie sind wichtig, um das Team in die richtige Richtung zu lenken, um schlechte von guten Vermutungen zu trennen.

Was ist der Unterschied zwischen Teams, die Design Thinking einsetzen und denen, die es nicht machen?
Es gibt so viele verschiedene Ansätze zu Design Thinking, dass viele Teams wahrscheinlich bereits Aspekte des Design Thinking übernommen haben, ohne es zu bemerken. Ein Design Thinking-Team ist nutzerorientiert. Es konzentriert sich nicht auf einmal festgelegte Probleme, sondern kommuniziert mit den Anwendern, um alle Aspekte des Problems zu erfassen und zu lösen.
Mit Techniken des divergenten und konvergenten Denkens (divergentes Denken ist offen, unsystematisch und experimentierfreudig; konvergentes Denken ist linear, rational und logisch; Anm. der Red.) identifiziert das Team Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen für Nutzer und baut diese Erkenntnisse in das Design ein. Das geht am Anfang schnell. Die Teams finden mehrere Lösungsansätze. Durch die Ressourcen- und Zeitbeschränkungen ist es jedoch erforderlich, dass nur die beste Idee es bis zum Ende schafft.
Teams, die unabhängig von ihren Nutzern arbeiten, sind meistens keine Design Thinking-Teams. Oft sind Aufbau oder Verarbeitung von Produkten oder Dienstleistungen für den Endverbraucher kaum zu erkennen. Beispiele dafür sind winzige Schrauben in Uhren oder die Verarbeitung von Kreditkarten. Prozesse im Ablauf oder Funktionsweisen spielen für den Endverbraucher kaum eine Rolle. Feedbackrunden sind hier nicht nötig und in diesen Fällen hilft auch Design Thinking wenig weiter.

Warum ist es für Experten wichtig nachzuweisen, dass Sie mit Design Thinking arbeiten können?
Unternehmen und Geschäftseinheiten mit externen oder internen Produkten oder Dienstleistungen für Endkunden müssen diese frühzeitig und wiederholt in die Entwicklung einbeziehen. Wenn sich Unternehmen der Leistungsfähigkeit von Design Thinking bewusst werden, benötigen sie Mitarbeiter, die in Design Thinking-Teams arbeiten können. Auf vielen professionellen Arbeitsmärkten wünschen sich Arbeitgeber eine externe Überprüfung der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter. Ein Kandidat oder Mitarbeiter, der nachweisen kann, dass er bereit ist, an Design Thinking-Projekten teilzunehmen, wird höher bewertet als derjenige, der sein Verständnis von Design Thinking nicht nachweisen kann.

Warum sollten sie sich zertifizieren lassen?
Prüfungen sind für viele nicht besonders angenehm. Trotzdem ist völlig klar, dass die Vorbereitung auf eine Prüfung hilft, sich auf das Material zu konzentrieren, Informationen für sich abzuspeichern und neues Wissen aufzubauen. Für Design Thinking braucht man ein ganzes Set von Fähigkeiten. Gleichzeitig bietet es eine ganze Bibliothek an Wissen. Design Thinking erlernt man durch praktische Arbeit. Am einfachsten geht das über Trainingskurse. Ein Teilnehmer, der an einem Kurs zur Vorbereitung auf die Zertifizierung teilnimmt, erlebt Design Thinking, indem er mit anderen an einer vorbereiteten Herausforderung arbeitet.
Vielen Dank, Mark.

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