In der heutigen IT-Welt kommt es nicht nur darauf an, Softwareprodukte von hoher Qualität zu entwickeln, sondern auch einen geschäftlichen Mehrwert zu generieren. Der Kurs “TMAP Quality for Cross Functional Teams“ vermittelt wichtiges Wissen, um die Produktqualität zu verbessern und die Effizienz von Prozessen sowie die Teamleistung zu steigern. Das SQ Magazin hat Markus Niehammer, Senior Consultant und TMAP-Trainer bei Sogeti, gebeten, uns einen Einblick in den TMAP Quality for Cross Functional Teams Kurs zu geben.
Worum geht es im TMAP Quality for Cross Functional Teams Kurs?
Der Kurs vermittelt das – vielleicht manchmal etwas angestaubte – Thema Softwaretesten im Kontext von modernen IT Delivery Modellen wie zum Beispiel Scrum, Kanban oder DevOps. Softwaretesten beschränkt sich ja nicht nur auf das zu entwickelnde Produkt, sondern wir müssen Testen immer als Teil einer übergreifenden Qualitätssicherung sehen, angefangen von den Prozessen, die in cross-funktionalen Teams ablaufen bis hin zum Nutzen, der für den Endanwender entsteht. Der moderne Softwaretester muss deshalb ein sehr breites Spektrum der Qualitätssicherung im Kontext solcher High-performance IT Delivery Modelle abdecken. Und das vermitteln wir in diesem Training.
Welche Themen umfasst der Kurs?
Kernstück des Trainings ist das “Voice Modell”, das die Beziehung zwischen Business und IT herstellt und damit die Rolle des Softwaretestens in Richtung der Qualitätssicherung von Product, Process and People rückt. Testen selbst spielt eine zentrale Rolle, aber die Vermittlung der verschiedenen Testtechniken machen wir nicht am Stück, sondern über einzelne Kapitel hinweg, immer im Wechsel mit übergreifenden Themen wie SCRUM, CI/CD Pipelines oder Code Reviews. Dazu gibt es viele praktische Beispiele. Dadurch erreichen wir eine schöne Mischung aus anspruchsvolleren und leichtgewichtigeren Themen.
Das VOICE Modell. VOICE steht für Value (V), Objectives (O), Indicators (I), Confidence (C), Experience (E)
Der Kurs verbindet agile Methoden mit Softwaretest-Themen. Welche Vorteile hat das?
Die Themen lassen sich nicht so einfach trennen. Wenn ich mit Entwicklern über DevOps spreche, dann habe ich manchmal das Gefühl, das Testen wäre mit agilen Methoden abgeschafft worden, weil der „Dev“, also der Entwickler, ja jetzt wieder direkt mit dem „Ops“ über neue Features sprechen darf. Manche Disziplinen, wie zum Beispiel IT-Security, schummeln sich dann wieder dazwischen als Dev-Sec-Ops. Aber wir wollen ja eben keinen Rückfall in den Wasserfall, also Dev-Test-Ops, sondern möchten Testen als übergreifende Qualitätssicherung im kompletten Entwicklungsprozess etablieren. Und dieser beginnt mit dem Wunsch, durch IT einen Mehrwert zu schaffen und endet mit der Erfahrung oder dem Nutzen dieses Wertes in der Anwendung der Software.
Was bringt die TMAP Quality For Cross Functional Teams Zertifizierung?
Der TMAP zertifizierte Softwaretester findet sich in jeder Art von Projekten zurecht und kennt organisatorische, aber auch technische Maßnahmen der Qualitätssicherung. Und gerade in agilen Teams ist der Blick über den Tellerrand hin zu anderen Disziplinen wie Entwicklung, Business oder Operations entscheidend, um über die Qualität der Software umfassend Auskunft geben zu können. Qualität bedeutet eben nicht nur, dass die Software funktioniert, sondern auch, dass sie dem Anwender einen Mehrwert bringt. Dass die Anwendung und Weiterentwicklung auch Spaß macht, dass die Leute motiviert sind und ihre Arbeit gerne machen.
Was ist das Besondere am TMAP Quality for Cross Functional Teams Kurs?
Der Kurs basiert auf dem Buch „Quality For DevOps Teams“, ist aber kein trockenes Verlesen von theoretischen Inhalten, sondern ein praktisches Erfahren und Ausprobieren von Themen anhand von Beispielen, Diskussionen, Erfahrungsaustausch. Wir legen sehr viel Wert darauf, den Sinn von Methoden und Techniken zu vermitteln und einen Bezug zur Praxis herzustellen. Die Teilnehmer des Kurses können dann das Erlernte direkt in den Kontext ihres aktuellen Projektes einordnen und die Ideen aus dem Kurs direkt in ihren Arbeitsalltag integrieren.
An wen richtet sich der Kurs?
Der Kurs richtet sich an Softwaretester, die praktische Erfahrungen sammeln wollen. Aber wir haben auch viele Entwickler im Kurs, die etwas über das Testen lernen wollen. Als Softwaretester hat man häufig die Theorie über Äquivalenzklasse, Grenzwertanalysen, Zustandsautomaten, Entscheidungs-tabellen schon einmal gehört, aber man hat Schwierigkeiten sie anzuwenden, weil der nötige Transfer in die Praxis im Arbeitsalltag dann doch untergeht. Der TMAP Kurs Quality For Cross Functional Teams bietet die Möglichkeit, das nachzuholen und den Sinn hinter der Theorie zu verstehen.
Welche Voraussetzungen braucht man, um am Kurs teilzunehmen?
Formal braucht man keine Voraussetzungen, um am Kurs teilnehmen zu können. Aber natürlich hilft es, wenn man in der IT arbeitet oder sich mit der IT auskennt und ein bisschen mathematisch-logisches Verständnis mitbringt. Das akkreditierte Training dauert drei Tage und kann online durchgeführt werden, aber auch in Präsenz oder unter bestimmten Voraussetzungen auch hybrid. Die Teilnehmer werden mithilfe von Collaborationtools, agilen Methoden, dem Arbeiten in Kleingruppen und kreativen Übungen aktiv in das Training einbezogen.
Wo kann ich mein Wissen noch vertiefen?
Wenn jemand sein Wissen vertiefen möchte, gibt es die beiden Kurse „TMAP High Performance Quality Engineering” und “TMAP Organizing Building Quality Scale“. Es gibt außerdem eine weitere Schulung für den SAP-Kontext, „TMAP Quality Engineering for SAP“. Die Grundlagen-schulung TMAP Quality for Cross Teams gibt es jetzt auch auf Deutsch und die Zertifizierungsprüfung ist ebenfalls auf Deutsch verfügbar.
Wie kann ich mich auf die Zertifizierungsprüfung vorbereiten?
Wer sich auf die Prüfung vorbereiten möchte, kann eine Übungsprüfung herunterladen. Die gibt es auf den Webseiten von iSQI.org und TMAPcert.com
